Ein symbolträchtiger Engel
Die Bodenintarsie „Engel der Kulturen“, die von den Künstlern Gregor Merten und Carmen Dietrich gestaltet und von ihnen bereits an vielen Orten in Deutschland und Europa verlegt wurde, zeigt die Symbole Stern, Kreuz und Halbmond der Abrahams-Religionen Judentum, Christentum und Islam; im zwischen den Symbolen entstehenden Hohlraum wird ein Engel sichtbar als gemeinsames Symbol der drei Religionen.
Dass von Engeln als Boten Gottes im Alten und im Neuen Testament vielfach die Rede ist, wissen die meisten Menschen. Viel weniger bekannt ist, dass auch im Koran Engel als Boten Gottes eine wichtige Rolle spielen. Die Auseinandersetzung mit den Engel-Geschichten der je eigenen Tradition und das Gespräch darüber untereinander kann dazu dienen, durch das Feststellen der Unterschiede die eigene Tradition besser kennen zu lernen. Im Interreligiösen Forum geht es nicht um Streitgespräche über den „richtigen Glauben“. Der Glaube der anderen und ihre religiösen Traditionen werden geachtet, durch gegenseitiges Befragen werden Missverständnisse ausgeräumt, und häufig wird durch solche Gespräche die eigene Glaubensgewissheit gestärkt.
Der Engel der Kulturen mit den ihn umgebenden Symbolen ist ein idealer Ausgangspunkt für solche Gespräche.
Die beiden Künstler aus Burscheid deuten ihren „Engel der Kulturen“ (und die Menschen, die hinter ihm stehen) auch als Engel, der sich rechter Gewalt in den Weg stellt wie der Engel, der sich Bileam und seinem Esel in den Weg stellt (4. Mose 22).
Die Verlegung der Bodenintarsie „Engel der Kulturen“ in Lüdenscheid am 9. November 2012 war ein eindrucksvolles Ereignis:
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