Die Wanderausstellung

„Abgestempelt“

zeigt judenfeindliche Postkarten, die der Berliner Sammler Wolfgang Haney zusammengetragen hat.

Die Wanderausstellung „abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten“ dokumentiert nicht nur Postkarten mit judenfeindlichen Motiven, sie legt deren Machart und Methoden offen und leistet damit einen Beitrag zur Aufklärung über menschenverachtende Propaganda – in der Vergangenheit wie in der Gegenwart. Dass die meisten der gezeigten Postkarten aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammen, ist dabei kein Manko, sondern eine Chance. Im Spiegel der Vergangenheit kann die Gegenwart umso deutlicher erfasst werden. Die dazu nötige Bildlesekompetenz, einschließlich der für das Kartenverständnis nötigen Symbolkenntnis, wird auf den Texttafeln vermittelt. Die Ausstellungsstücke zeigen, wie antisemitische Motive über das Massenmedium Postkarte verbreitet wurden und öffnen so ein „Fenster” in die Welt des Alltags geprägt durch Vorurteile und Diskriminierungen. Man braucht nur das damals moderne Medium durch gegenwärtige Kommunikationsmittel zu ersetzen, um die Aktualität der Thematik zu verstehen. Stereotype und Vorurteile sterben nicht aus. Ihre Mechanismen müssen thematisiert werden, damit sie nicht die Herrschaft über die Köpfe gewinnen. Auch dies hat sich die Ausstellung zur Aufgabe gemacht.