Die Nationalsozialisten waren gerade acht Wochen an der Macht, als sie zum Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 aufriefen.

Es war ein Samstag wie auch in diesem Jahr. SA-Männer postierten sich vor den Läden der Juden, um den Aufruf auch ausnahmslos durchzusetzen – so auch in Lüdenscheid.
Rückblickend gesehen war der Boykott der Anfang vom Ende jüdischen Lebens in Deutschland.
Zum Gedenken an diesen Boykott-Tag vor 90 Jahren laden die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
und der Verein Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus zu einem Gang über die Wilhelmsstraße ein.
Dort wird vor drei Gebäuden, in denen sich einstmals jüdische Geschäfte befanden, Station gemacht und der früheren Besitzer dieser Läden und ihres Schicksals gedacht.

Der Gedenkgang beginnt am Samstag, 1. April um 12:00 Uhr auf dem Sternplatz und endet nach ungefähr 45 Minuten vor der jüdischen Gedenktafel in der Corneliusstraße.