Veranstalter : Integrationsrat der Stadt Lüdenscheid,  Integrationsagentur des diakonischen Werkes Lüdenscheid -Plettenberg und Stabstelle Integration der Stadt Lüdenscheid

„Ich bin 1960 in Tunceli, einem Dorf in der Türkei, geboren. Mein Vater hatte einen Kurzwarenladen, und meine Mutter versorgte den Haushalt und unsere Familie. Wo Deutschland, wo ‚Alamania‘ liegt, wusste damals fast niemand im Dorf. Trotzdem wurde ‚Alamania‘ die ‚zweite Heimat‘ unserer Familie. Meine Eltern gehören zur ersten Generation der sogenannten ‚Arbeitsmigrant. Ich wuchs in der Türkei auf und blieb bis zu meinem Abitur in der Türkei und kam erst 1978 nach Deutschland, um zu studieren. Doch zunächst arbeitete ich, zusammen mit vielen anderen Migranten, in einer Metallfabrik. 1985 nahm ich mein Studium der Politologie, Soziologie und Germanistik auf. Mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung promovierte ich 1995 über ‚Die Migrationspolitik bundesdeutscher Parteien und Gewerkschaften‘. Ich bin hauptberuflich Leiter der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit des Ev. Kirchenkreises Bonn und Initiator der ‚Bonner Buchmesse Migration‘, die jedes zweite Jahr im ‚Haus der Geschichte‘ stattfindet. Zum sechsten Mal fand sie im November 2007 in Bonn statt. Ich schrieb schon als Schüler Gedichte und Prosatexte auf Türkisch. Seit 1990 schreibe und veröffentliche ich auf Deutsch Lyrik, Satiren, Kurzgeschichten und Sachbücher. Ich bin Vater von zwei Söhnen, die in Bonn geboren sind. In meinen Texten und in meinem beruflichen Alltag versuche ich, die Probleme der Zuwanderer und Migranten um die Themenbereiche ‚Flucht‘, ‚Kriege‘, ‚Armut‘ literarisch zu verarbeiten. Ich setze mich sowohl literarisch als auch beruflich für Menschen ein, die ‚Diskriminierung im Alltag‘ erleben. Ich bin voller Hoffnung, ‚dass es eines Tages nur noch eine Heimat der Heimatlosen geben wird, in der nicht mehr nach Nationalität oder Hautfarbe differenziert wird‘.“

Hidir E. Çelik wurde im April 2006 vom Landschaftsverband Rheinland für seine Verdienste sowohl im kulturellen und literarischen Bereich als auch für die Förderung  der interkulturelle Zusammenleben  der Kulturen mit dem Rheinlandtaler Kulturpreis ausgezeichnet. Corinna Beck sagt in ihrer Rede über ihn:

„Als ‚Grenzgänger’ zwischen Morgenland und Abendland, zwischen islamischer und christlicher Religion, immer aber als Akteur und Impulsgeber haben Sie sich zwischen den unterschiedlichen Kulturen bewegt und für eine Migrationspolitik geworben, die über den Tag, über den Alltag hinausschaut. (…) Literatur ist ein ausgezeichnetes Mittel, Verbindungen zu schaffen, Verbindungen zwischen den Kulturen, zwischen Entfernungen, zwischen Völkern. Die Liebe zur Literatur ist immer auch eine Liebe zu den Menschen – Literatur baut Brücken, und nicht zuletzt das haben Sie als Wunsch für die Zukunft formuliert.“ (Zitat aus der Rede der stellvertretenden Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Frau Corinna Beck, zur Verleihung des Rheinlandtalers an Herrn Hidir Çelik am 4. April 2006 im Bonner Rathaus).

Die Musikgruppe „Voreas“ mit Woula Loukri, Vangeli Dalatsis und Jiannis Liontas wird die Veranstaltung musikalisch untermalen. Rythmen vom Okzident und Orient werden zu hören sein und somit werden die Einflüsse dieser Kulturen sichtbar und vor allem was uns als Menschen verbindet.

Anschließend gibt es kleinen Imbiss italienischer Couleur.

Vielfalt erlebbar machen und nicht nur darüber sprechen!