Das Interreligiöse Forum Lüdenscheid schließt sich der folgenden Stellungnahme von Religionen für den Frieden / Religions for Peace Deutschland vollumfänglich an.

„Religions for Peace Deutschland verurteilt die jüngst erfolgten Angriffe auf Israel auf das Schärfste und warnt vor einer kriegerischen Eskalation im Nahen Osten. Die Tötung, Verschleppung und Misshandlung von Zivilist:innen durch die Hamas sind schwere Kriegsverbrechen, die nicht zu rechtfertigen sind. Religions for Peace ruft alle Religionsvertreter:innen auf, sich unmissverständlich für Verzicht auf Gewalt und für Frieden auszusprechen, Gläubige zu Gebet, Meditation, Dialog und humanitärer Hilfe aufzufordern und jeglicher Instrumentalisierung von Religion für Krieg und Gewalt unmissverständlich entgegenzutreten. Alle Konfliktparteien sind an Menschenrechte und internationales Recht gebunden und müssen dieses respektieren. Dazu gehört unter anderem, den Schutz und die Versorgung der Zivilbevölkerung, auch in den palästinensischen Gebieten, sicherzustellen.

Religions for Peace Deutschland ist besorgt, dass die Gewalt in Israel und Palästina zu neuen gesellschaftlichen Konflikten auch in Deutschland und Europa führen kann. Sowohl Judenhass als auch Islamfeindlichkeit dürfen keinen Platz haben, in keiner Stadt, keinem Land, keiner Religion. Alle Religionsvertreter:innen sind hier in der Pflicht. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und ihre religiösen Aufladungen auch in Deutschland zeigen, wie außen- und innenpolitisch relevant die Förderung von Vertrauen und die Bemühungen um Dialog zwischen den Religionen sind und wie wichtig die präventive interreligiöse Friedens- und Bildungsarbeit, besonders mit Kindern und Jugendlichen.

Frieden im Nahen Osten kann es nur geben, wenn alle Staaten und Organisationen in der Großregion das Existenzrecht Israels anerkennen, legitime Selbstbestimmungsrechte der Palästinenser:innen achten, Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und Religionsfreiheit garantieren, Gewaltverzicht üben, Friedensabkommen schließen, heilige Stätten schützen und für Gläubige zugänglich machen sowie auf politische und territoriale Maximalforderungen verzichten. Vertrer:innen aller Religionen, in Deutschland, Europa, Amerika und dem Nahen Osten, sollen auf Politik und Gesellschaft einwirken, Krieg, Hass und Gewalt zu beenden und trotz aller Rückschläge diesen Weg des Friedens zu gehen.“

Auch hier in unserer Stadt dürfen weder Judenhass noch Islamfeindlichkeit einen Platz haben. Im Interreligiösen Forum Lüdenscheid arbeiten Menschen vieler Religionen zusammen und vertrauen einander. Die Zusammenarbeit und das Vertrauen, gestärkt auch durch das jüngste Friedensgebet, sind uns wertvoll.

Wir sind bestürzt und erschüttert über die aktuelle Entwicklung in Israel und nehmen Anteil am Leid aller Opfer und direkt Betroffenen dieser schrecklichen kriegerischen Auseinandersetzung.