In einem feierlichen Gottesdienst wurde Achim Riggert am 30. Juni verabschiedet:
zum einen aus dem Schuldienst als Berufsschulpfarrer am Berufskolleg für Technik, zum anderen als langjähriger Sprecher des Interreligiösen Forums Lüdenscheid.
Außerdem wurde er in diesem Gottesdienst von Superintendent Dr. Grote als Pfarrer des Kirchenkreises Lüdenscheid entpflichtet.
„Passend zu seiner Verabschiedung verband er in seiner Predigt die eigene Lebensgeschichte mit der Geschichte des Abraham, dessen Berufung – wie im 1. Buch Mose geschildert – ebenfalls von Abschied und Aufbruch handelt. „Für mich persönlich ist es ein besonderer Abschied und Aufbruch“, bekannte der gebürtige Bielefelder, der in Berlin, Tübingen und Heidelberg evangelische Theologie studierte. „Ich lasse 36 Jahre pfarramtlicher Tätigkeit, vor allem als Schulpfarrer, davon 23 Jahre hier in Lüdenscheid am BKT, hinter mir und gehe in eine neue Lebensphase.“

Lebendige Jugendarbeit und Gefängnisbriefe

Zum Theologiestudium hätten ihn besonders die lebendige evangelische Jugendarbeit in Ostwestfalen und die Gefängnisbriefe Dietrich Bonhoeffers bewogen. Prägend war für ihn zugleich seine Zeit in Israel, wo er Freiwilligendienst mit der Aktion Sühnezeichen leistete und mit Kindern und Jugendlichen arbeitete.

Sowohl die Arbeit mit jungen Menschen als auch der interreligiöse Dialog, der zu seinem Lebensthema wurde, ließen ihn seither nicht wieder los. Nach Vikariat und Vikarsassistenz in Bochum und Bielefeld war Achim Riggert zunächst am Berufskolleg in Bielefeld, später – nach kurzzeitigem Abstecher an eine kirchliche Hochschule – am Berufskolleg in Ahaus im Münsterland und zuletzt lange Jahre am BKT tätig. „Das habe ich immer gern gemacht. Insbesondere weil dabei das direkte Gespräch, der Dialog im Mittelpunkt steht“, ließ der scheidende Pfarrer wissen. Privat erkor der Familienvater Schwerte zu seinem Lebensmittelpunkt.

Dialog zwischen den Religionen eine Herzensangelegenheit

Nach wie vor ist Achim Riggert der Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam eine besondere Herzensangelegenheit. Lange Jahre engagierte er sich als Sprecher des Interreligiösen Forums, eine Aufgabe, die er mittlerweile in die Hände von Stefan Schick vom Kinder- und Jugendreferat des Kirchenkreises übergeben hat. Beratend steht er dem Forum jedoch weiterhin zur Seite. „Das ist zu meinem Lebensthema geworden.“ Auch als Beauftragter des Kirchenkreises für das christlich-jüdische Gespräch und den interreligiösen Dialog wird er weiterhin tätig sein. Darüber hinaus wird er der Johanneskirche als Prediger und der Schulseelsorge erhalten bleiben. Neben seinem Dissertationsprojekt an der Uni Münster, für das bislang wenig Zeit war, will er sich dem Angeln als neuem Hobby und seiner Tätigkeit als Kontemplationslehrer widmen. Sein besonderes Interesse gilt der interreligiösen Spiritualität. Viele Weggefährten verabschiedeten Achim Riggert beim Gottesdienst, an dem seitens der Stadt Björn Weiß als Stellvertretender Bürgermeister teilnahm, mit warmen, persönlichen Worten.“ (Zitiert nach Beitrag von Monika Salzmann in den Lüdenscheider Nachrichten)

Nach dem Gottesdienst gab es viele Grußworte, die verdeutlichten, wie dankbar die Sprechenden für die Zusammenarbeit mit Achim Riggert waren: Schulleiter, Kollegen, Schüler … Auch Stefan Schick, der Nachfolger für Achim Riggert im Sprecherteam des Interreligiösen Forums ist, sowie Christa Bätz als ehemalige Sprecherin und ihre Nachfolgerin Manuela Behle bedankten sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freuten sich, dass er weiterhin das Forum begleiten wird.